Bei einer MRT-Untersuchung liegt die zu untersuchende Person auf einer Liege, die von einem modernen medizinischen Gerät umgeben wird. Im Gegensatz zu typischen MRT-Geräten mit einer engen Röhre ist das offene MRT zu drei Seiten hin offen.
Mit Hilfe elektromagnetischer Felder, Radiowellen und hochempfindlicher Spulen werden während der Untersuchung detaillierte Schnittbilder des Körperinneren erzeugt und für die Ansicht am Computer aufbereitet. Ohne einen Eingriff in den Körper vorzunehmen und ohne Röntgenstrahlung zu verwenden, werden in kurzer Zeit Bilder in hoher Qualität von nahezu jedem Körperteil erzeugt. Diese helfen dem Radiologen dabei, zuverlässige Diagnosen zu stellen.
Die Begriffe "Kernspintomographie" und "Magnetresonanztomographie" (kurz MRT) sind verschiedene Bezeichnungen derselben Untersuchungs-Methode. Die generierten Bilder der Körperteile oder Organe liegen nach der Untersuchung in digitaler Form vor und können am Computer in verschiedensten Ansichten genau betrachtet werden.
Einige Personen beschreiben das Liegen in der herkömmlichen MRT-Röhre mit dem Gefühl, sich in einem Sarg zu befinden und bekommen derartige Platzangst (Klaustrophobie), dass eine Untersuchung nur mit Beruhigungsmitteln möglich ist oder gänzlich verweigert wird. Das offene MRT bietet eine wesentlich entspanntere und stressärmere Untersuchung. Das Engegefühl ist hier sehr viel geringer, weil das Gerät zu drei Seiten hin offen gebaut ist.
Durch den großen Raum fällt es dem medizinischen Personal einfacher, Personen im offenen MRT so zu platzieren, dass eine optimale, sichere und bequeme Haltung eingenommen werden kann. Durch eine ruhige und angenehme Haltung während der ca. 20- bis 40-minütigen Untersuchung entstehen klare und deutliche Aufnahmen. Hieraus lassen sich exakte und sichere Diagnosen ableiten.
Kinder, die die Wirkungsweise des komplexen technischen Gerätes noch nicht logisch erfassen können, fühlen sich im offenen MRT wesentlich wohler, weil ein ständiger Blick- und Körperkontakt zu den Eltern gehalten werden kann. Auch Personen mit mehr als 100 kg Körpergewicht finden im offenen MRT problemlos Platz, allerdings ist hier bei 200kg die Grenze mit dem zugelassenen Maximalgewicht seitens des Geräte-Herstellers erreicht.
Aufgrund des starken Magnetfelds sind metallische Gegenstände und Implantate während der MRT-Untersuchung ein großes Problem. Für Personen mit einem Herzschrittmacher, implantiertem Defibrillator oder Medikamentenpumpe, ferromagnetischen Implantaten oder Metallsplittern im Körper ist eine Untersuchung im MRT nicht geeignet. Auch die meisten Cochlea- oder Gehörknöchelchen-Implantate dürfen nicht ins MRT. Sprechen Sie uns hierzu gerne an!
Wie funktioniert die Bilderzeugung in einem MRT-Gerät?
Der menschliche Körper besteht aus vielen Atomen, wobei mehr als 60% dieser Atome Wasserstoffatome sind. Diese enthalten wiederum alle jeweils einen Atomkern, welcher sich im Normalfall um die eigene Achse dreht. Dieser Effekt des Drehimpuls wird als „Kernspin“ bezeichnet. Die magnetische Ausrichtung der Drehachsen der Atomkerne ist von Natur aus rein zufällig.
Während der MRT-Untersuchung wird im MRT-Gerät um die zu untersuchende Person herum ein starkes magnetisches Feld erzeugt, welches die Drehachsen der im Körper vorhandenen Wasserstoffatome neu ausrichtet. Durch eine Hochfrequenz-Anregung mittels Radiowellen wird anschließend die Drehachse gekippt. Danach richten sich die kreiselnden Wasserstoffkerne wieder am Magnetfeld aus. Dabei wird Energie in Form von elektromagnetischen Wellen freigesetzt.
Diese Wellen werden während der Untersuchung mit hochempfindlichen Spulen gemessen und mittels komplexer Berechnungen in Bilddaten umgewandelt. Unterschiedliche Gewebe erzeugen unterscheidbare Signale, sodass kontrastreiche Bilder entstehen. Die Schnittbilder zeigen durch den unterschiedlichen Kontrast die Struktur von Gewebe und Organen.
Wie liege ich während der Untersuchung im offenen MRT?
Die folgenden Bilder zeigen einige Beispiele, wie Sie jeweils vor der Untersuchung im offenen MRT vom medizinischen Fachpersonal platziert werden:
Wie unterscheidet sich das MRT zum CT und zum Röntgen?
Allgemein sind das MRT (Magnetresonanztomographie) und das CT (Computertomographie) ähnlich, weil beide Techniken dreidimensionale, räumliche Bilder des Körperinneren als Schichtbilder erzeugen und der äußere Aufbau der Geräte ähnlich ist. Neben dem klassischen, zweidimensionalen Röntgen sind MRT und CT die wichtigsten bildgebenden Verfahren in der modernen Radiologie.
Technisch gesehen basieren die beiden Verfahren von CT und MRT auf grundverschiedenen Mechanismen. Einfach gesagt werden beim CT Röntgenstrahlen eingesetzt, wo beim MRT starke Magnetfelder und Radiowellen zum Einsatz kommen. Abhängig von der medizinischen Problemstellung, der zu untersuchenden Körperregion und dem zu untersuchenden Gewebe bieten CT und MRT Vor- und Nachteile in den Diagnosemöglichkeiten und werden daher vom Facharzt individuell von Fall zu Fall gewählt.
Die beim klassischen Röntgen und im CT eingesetzten Röntgenstrahlen sind eine Form der elektromagnetischen Strahlung. Röntgenstrahlung kann lebendes Gewebe durchdringen und möglicherweise Zellen oder die DNA schädigen. Die im MRT eingesetzten starken Magnetfelder und Radiowellen sind hingegen nicht gefährlich für den Menschen, erzeugen jedoch aus technischen Gründen laute Klopfgeräusche während der Untersuchung.
Wie läuft eine Untersuchung im offenen MRT ab?
Sie vereinbaren einen Termin in unserer Praxis. In der Regel können Termine innerhalb weniger Tage vergeben werden.
Wir befragen Sie zu Ihren Beschwerden, möglichen Vorerkrankungen und erläutern Ihnen den genauen Ablauf der Untersuchung.
Für die Untersuchung legen Sie in einer Umkleidekabine alle metallischen Gegenstände ab. Hierzu zählen unter anderem Mobiltelefon, Geldbeutel mit Münzen, Schlüssel, Gürtelschnallen aber auch Dinge, an die man vielleicht nicht denken würde, wie Haarnadeln, Piercings oder BH-Verschlüsse.
Für die Untersuchung erhalten Sie Ohrstöpsel oder einen Gehörschutz. Sie werden auf der komfortablen Liege unseres offenen MRT vom medizinischen Fachpersonal platziert. Über die gesamte Untersuchung hinweg ist das medizinische Fachpersonal für Sie in erreichbarer Nähe und mit Betätigen der Notfall-Klingel sofort anwesend. Das offene MRT-Gerät ist zu drei Seiten hin offen und steht in einem großen, hellen Raum. Das beengende Gefühl, das Sie in herkömmlichen MRT-Geräten verspüren, ist somit deutlich geringer.
Die Untersuchung im Gerät dauert je nach Umfang zwischen 20 und 40 Minuten. Während dieser Zeit sollten Sie möglichst ruhig liegen, da Bewegungen zu einer Verschlechterung der Bildqualität führen können. Sie hören verschiedene Klopfgeräusche, welche durch die elektromagnetischen Schaltungen im Gerät ausgelöst werden. Sie müssen nichts weiter tun, außer sich zu entspannen. Bei Untersuchung des Bauches ist es gegen Ende der Untersuchung möglicherweise erforderlich, dass Sie mehrfach für jeweils ca. 20 Sekunden die Luft anhalten müssen. Sie erhalten dazu eine akustische Anweisung per Lautsprecher.
Nach der Untersuchung legen Sie Ihre persönlichen Gegenstände im Umkleide-Raum wieder an. Am Ende der Untersuchung stehen die Bilder direkt zur Verfügung. Der Radiologe erstellt anhand der Bilder einen Befund.
Die Aufnahmen werden mit Ihnen gemeinsam besprochen. Der schriftliche Befund wird an den überweisenden Arzt übermittelt. Dort wird mit Ihnen die weitere Behandlung besprochen. Die MRT-Bilder werden auf eine CD gebrannt und Ihnen mitgegeben.
Was kann im offenen MRT untersucht werden?
Im MRT lassen sich nahezu alle Körperregionen und Organe untersuchen. Das offene MRT bietet wesentlich mehr Möglichkeiten, Körperpositionen angenehm einzunehmen und lässt so auch eine präzisere Beurteilung durch den Facharzt zu. Damit lassen sich zum Beispiel Gelenkschäden, Entzündungen, Verletzungen oder Tumore (Krebs) diagnostizieren:
Beispiel: Brustwirbelsäule
Beispiel: Halswirbelsäule
Welche Krankenkasse zahlt die Kosten für das offene MRT?
Grundsätzlich werden die Untersuchungskosten im offenen MRT von den privaten Krankenversicherungen übernommen, können im besonderen Einzelfall von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden oder selbst getragen werden.
Private Krankenversicherungen
Die Kosten der Untersuchung im offenen MRT werden von den privaten Krankenversicherungen vollständig übernommen und wir bieten Untersuchungen im offenen MRT für alle privat versicherten Personen uneingeschränkt an.
Gesetzliche Krankenkassen
Die Kostenübernahme für eine Untersuchung im offenen MRT für gesetzlich versicherte Personen ist nur in Einzelfällen möglich. Vor der Untersuchung muss ein Antrag für eine Kostenübernahme-Erklärung bei der Krankenkasse eingereicht werden. In Ausnahmefällen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten. Dies kann z. B. bei Klaustrophobie (Platzangst), MRT-Untersuchungen von Kindern oder bei starkem Übergewicht der Fall sein. Kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie diesbezüglich gerne!
Selbstzahler
Die Kosten für die Untersuchung variieren je nach Untersuchungs-Bereich (Körper-Region) sowie bei der Notwendigkeit einer intravenösen Kontrastmittel-Gabe. Wir lassen Ihnen gerne einen individuellen Kostenvoranschlag zukommen. Wir arbeiten mit der AÄA, Abrechnung für Ärzte und Apotheken, Dr. Güldener GmbH zusammen. Eine Raten-Zahlung ist möglich. Kontaktieren Sie diesbezüglich bitte direkt die AÄA.
Ist das offene MRT für Kinder geeignet?
Kinder können die Wirkungsweise des komplexen technischen MRT-Gerätes häufig logisch noch nicht erfassen und es ist daher empfehlenswert, dass ein ständiger Blick- und Körperkontakt zu Ihrem Elternteil besteht. Je weniger sich das Kind während der 20- bis 40-minütigen Untersuchung bewegt, desto besser ist das entstehende Bildergebnis und die damit verbundene Diagnosestellung.
Die offene Bauform des offenen MRT-Gerätes ermöglicht einer Begleitperson den ständigen Blick- und Körperkontakt zum Kind, um beruhigend einzuwirken und verwertbare Bilder zu erhalten. Darüber hinaus wird sich bei der Untersuchung im offenen MRT bemüht, die Untersuchungsdauer auf die absolut notwendige Mindestzeit zu verkürzen.
Allgemein ist das MRT als Untersuchungsverfahren besonders gut für Kinder geeignet, da im Gegensatz zum CT (Computertomographie) keine Röntgenstrahlung zum Einsatz kommt. Wichtig ist, dass auch die Begleitperson keine Metallgegenstände mit sich führen darf, weder am Körper noch im Körper (Implantate). Je besser Sie das Kind über die Untersuchung informieren, desto reibungsloser wird die Untersuchung verlaufen.